Türkeireise ab 25.06.2022


Tag 40

03.08.2022

Zonguldak und me(e)hr

Nach einer sehr entspannten Nacht wache ich heute erst um 09.30 Uhr auf. Kaleo hat sich bis dahin auch noch nicht gerührt.

Ich bringe heute mal meine Drohne in die Luft und schieße die Bilder, die schon im Bericht von gestern zu sehen sind

( Magie ?? )

Dann geht die Fahrt weiter. Hätte ich es heute Abend nochmal zu entscheiden, ich glaube ich wäre zurück- statt weiterzufahren.

Die ersten 15 Kilometer waren Abenteuer pur Straßen, die eigentlich diesen Namen nicht verdient haben. Ich bin grossteils mit 15-20 km/h vorwärts gekommen und wurde dennoch ordentlich durchgeschüttelt. Ich km durch Dörfer, die eigentlich auch diesen Namen nicht verdient haben 😔

Aber irgendwann war der Albtraum vorbei und ich kam wieder an der großen Küstenstraße raus.

Wenig später befand ich mich in ZONGULGAK. Es ist nach Istanbul die erste wirkliche Großstadt mit über 100 000 Einwohnern.

 

 

Zonguldak ist für seinen Kohlebergbau bekannt. Am 3. März 1992 kamen bei einem Grubenunglück mehr als 260 Bergleute ums Leben; dies war die schlimmste Bergbau-Katastrophe in der türkischen Geschichte .

Im Kopf verband ich bisher mit dem Namen immer viel Industrie und dunklen Staub über der Stadt.

Das ist natürlich Quatsch. Es ist freundlich und grün hier mit einigen Stadtstränden.

Im Rathaus treffe ich am Eingang zufällig auf den Chef des Ordnungsamtes.
Erol bey ist sehr freundlich und nimmt mich mit in sein Büro.
Ich habe Glück, sie haben gerade eine neue Lieferung von ihrem Ausstatter erhalten.

Ich kann mich mit Erol sehr gut unterhalten und verstehe beinahe jedes Wort von ihm. Neben dem obligatorischen Tee möchte er mich noch zum Essen einladen, aber ich lehne dankend ab. Schließlich wartet ja mein Hund auf mich :)

Hier noch ein paar Impressionen :

Die Strecke zu meinem nächsten Übernachtungsziel sollte ab hier eigentlich nur noch 30 km betragen. Leider gab es da ein Problem.....  Google kannte die Straßensperrung nicht 😣

Letztendlich landete ich mal wieder in einer "Sackgasse". Also, die Straße führte schon weiter..... aber höchstens für Kleinwagen.
Also, Rückwärtsgang rein und 500 zurück bis zur nächsten Wendemöglichkeit. Gott sei Dank war niemand hinter mir 😉

Da ich keine Lust mehr auf noch mehr Überraschungen dieser Art hatte, wählte ich einen großen Umweg über große Straßen.

Letztendlich war die Strecke doppelt so lange, dafür aber wesentlich entspannter zu fahren 😀

 

Jetzt befinden wir uns in der kleinen Stadt Filyos.

Hier gibt es am Stadtrand unmittelbar beim Strand eine große Wiese. Diese ist bereits während der Woche gut mit Wohnmobilen und Wohnwagen belegt, auch einige deutsche Kennzeichen darunter. Kein Wunder, hier gibt es Wasser, Abwasser, Toiletten ....alles umsonst.
Ein Türke aus NRW hat mir verraten, dass manch einer schon bis zu drei Monaten auf dem Platz gestanden hat.
Der Gemeinde ist es egal, sie sind froh, wenn der Platz gefüllt ist.
Es gibt hier jede Menge junge Hunde. Kaleo hat keine Probleme damit, Kontakt zu finden.

Am Abend mache  ich noch einen kurzen Gang zum nahegelegenen Wochenmarkt.

Für Salat, Tomaten und eine echte Adidas Geldbörse muss ich immerhin insgesamt 3,50 € bezahlen :):)